Vom Weltmeister zum Bundestrainer: Kai Vorberg und die Magie des Voltigierens in Aachen

Voltigieren – das ist spektakuläre Akrobatik auf dem galoppierenden Pferd, Teamspirit und Gänsehaut pur. Bei den FEI World Championships 2026 in Aachen wird diese faszinierende Disziplin wieder im Rampenlicht stehen und Tausende Zuschauer live vor Ort in ihren Bann ziehen. Die Erinnerungen an die legendären Weltreiterspiele 2006 sind noch immer lebendig – nicht zuletzt dank der unvergessenen Mozartkür von Kai Vorberg, die damals Sportgeschichte schrieb. 20 Jahre später wird Vorberg als Bundestrainer zurückkehren an den Ort seines größten Triumphs. Im Interview spricht er über die Magie von Aachen, die Bedeutung einer solch großen Bühne für das Voltigieren und seine Hoffnungen für die kommende Weltmeisterschaft.
Wenn du heute an 2006 zurückdenkst, was ist dir besonders in Erinnerung geblieben?
Kai Vorberg: „Für mich war das eine grandiose Zeit, die mich bis heute nicht losgelassen hat. Die Mozartkür ist damals zu einem festen Begriff geworden und hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen – bei vielen Fans, Kolleginnen und Kollegen, aber auch bei Menschen, die eigentlich nichts mit Pferdesport zu tun hatten, das Ereignis aber dennoch mitbekommen haben. Im Rückblick wird mir immer wieder bewusst, wie sehr dieses Event und diese Kür die Menschen bewegt haben. Noch heute habe ich kleine Erinnerungsstücke im Büro, an denen ich immer wieder vorbeigehe und innehalte. Das war damals nicht immer leicht zu erfassen, aber inzwischen weiß ich, wie viel das für mich und für die Sportart bedeutet.“
Wie war die Stimmung damals im Stadion und wie hast du das als Athlet erlebt?
Kai Vorberg: „Die Atmosphäre im Stadion war überwältigend – das spürt man als Athlet, auch wenn man im Wettkampftunnel ist. Die Energie der Zuschauer, ihre Begeisterung und der Jubel haben mich getragen. Nach dem Sieg musste ich mich erst einmal zurückziehen, um zu realisieren, was gerade passiert war. Die Emotionen haben mich bei der Siegerehrung und besonders bei der Hymne voll erfasst – da brachen wirklich alle Dämme. Es war ein Erlebnis, das sich tief eingebrannt hat und das ich heute auch mit meinen Kindern teilen kann.“
Kann man sich auf solch eine Atmosphäre vorbereiten?
Kai Vorberg: „Man kann sich auf die sportlichen Abläufe und den Wettkampf fokussieren, aber die gesellschaftliche Resonanz und den Boom, der danach entsteht, kann niemand wirklich vorhersehen. Plötzlich war ich als ‚Voltigierender Mozart‘ überall bekannt und wurde sogar auf der Straße in meiner Heimatstadt Köln angesprochen. Das war eine ganz neue Dimension der Wahrnehmung, mit der ich so nicht gerechnet hatte. Dieser öffentliche Zuspruch und die Begeisterung waren fast noch beeindruckender als der sportliche Erfolg selbst.“
Im kommenden Jahr wirst du wieder in Aachen dabei sein, diesmal als Bundestrainer. Was erhoffst du dir für die WM 2026?
Kai Vorberg: „Unsere große Hoffnung ist, dass wir mit der WM 2026 erneut einen Boom auslösen und viele Kinder und Jugendliche für das Voltigieren begeistern können – wie damals. Die Chance, Voltigieren einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren, ist riesig, und wir möchten zeigen, wie vielfältig und faszinierend unser Sport ist. Mit einer schlagkräftigen Truppe wollen wir sportlich überzeugen und gleichzeitig den Nachwuchs motivieren. Es geht uns nicht nur um Medaillen, sondern auch darum, den Sport nachhaltig wachsen zu lassen und neue Impulse zu setzen.“
Wie wichtig ist die Bühne in Aachen für das Voltigieren?
Kai Vorberg: „Eine große Bühne wie Aachen, mit tausenden Zuschauern vor Ort und einer Live-Übertragung, ist für das Voltigieren enorm bedeutsam. Unser Sport kann die Brücke schlagen zwischen der Pferdesportszene und einer generell sportbegeisterten Öffentlichkeit. Die Vielfalt unserer Disziplinen bietet Chancen für Mensch und Pferd, und wir wollen diese nutzen, um den Sport weiterzuentwickeln. Gerade in Deutschland ist es wichtig, auch die gesellschaftliche Bedeutung des Pferdesports zu zeigen – Voltigieren kann hier als Bindeglied und Impulsgeber eine zentrale Rolle spielen.“
Wenn du dir abschließend für die FEI World Championships Aachen 2026 etwas wünschen dürftest, was wäre das?
Kai Vorberg: „Ich wünsche mir für die WM 2026 vor allem guten Sport – dass alle Athletinnen und Athleten auf ihrem Niveau performen können und das Event für alle ein einmaliges Erlebnis wird. Dieses Ereignis kann einen bleibenden Stempel auf der Seele aller Voltigierer hinterlassen. Wenn uns das gelingt, dann bin ich als Bundestrainer glücklich. Das ist es, was Sport ausmacht und woran wir uns noch Jahre später erinnern werden.“
Wollen auch Sie Teil dieses einmaligen Ereignisses werden und das Voltigieren bei den FEI World Championships Aachen 2026 live vor Ort miterleben? Dann sichern Sie sich hier Ihre Ticktes im Onlineshop, an der Hotline unter +49-241-9171111 oder in der Geschäftsstelle des Aachen-Laurensberger Rennvereins.